Skip to main content

Wenn das Training gar nicht läuft…

Kennst Du das? Du freust Dich wie Bolle auf Deinen Lauf, endlich raus an die frische Luft, endlich Bewegung nach dem langen Sitzen. Das Wetter ist schön, der Lauf im Plan ganz nach Deinem Geschmack… und dann machst Du drei Schritte und willst am liebsten sofort wieder umkehren. Mööööp ????????

 

Deine Beine sind schwer, Du fühlst Dich müde und kraftlos, hast keine Lust und der Lauf ist einfach nur anstrengend. Und das vielleicht nicht zum ersten Mal. Wenn Du ehrlich bist, waren die letzten Trainings auch schon nicht die pure Freude… anscheinend machst Du alles falsch. Der Trainingsplan ist murks! Viel zu wenig oder viel zu viele Kilometer, viel zu viele langsame oder schnelle Läufe. Tempoläufe müssen jetzt her! Sonst werde ich ja nie schneller, das muss! doch! jetzt! einfach! klappen!!!

 

Oder…, ich lass es einfach ganz… das wird doch eh nichts.

Das sind typische Gedanken, die Dir dann durch den Kopf gehen, oder? ????

Mach Dir keinen Stress. Diese Phasen sind ganz normal. Es gibt sie einfach in jedem Training. Bei jedem! Selbst Profis kennen Tage oder sogar Wochen, in denen es einfach nicht so leicht und fluffig läuft wie gewohnt und gewollt.

 

Dieter Baumann beschrieb in einer seiner Kolumnen einmal genau diese Zeiten, in denen sich ein anstrengender Lauf an den nächsten reihte. In denen der Läufer sich durch jeden Lauf quält in der Hoffnung, dass der nächste Lauf doch besser werden muss. In denen Du Dir irgendwann gar nicht mehr vorstellen kannst, dass es Zeiten gab, in denen die Beine locker ihren Dienst verrichteten, die Lunge nicht bei jedem Atemzug brannte und Du das Gefühl hattest, schier endlos ohne Anstrengung laufen zu können.

 

Da gibt es Momente, in denen Du Dich fragst, was das Ganze eigentlich noch soll. Und gerade dann, wenn Du beschließt die Laufschuhe an den Nagel zu hängen, läuft es plötzlich besser als je zuvor. Als hätte es diese Durststrecke nie gegeben. Der Kopf ist frei, der Körper läuft wie geschmiert und Du bist mental ein ganzes Stück gewachsen.

 

Aktuell sind diese Phasen besonders nervig. Wir wollen uns bewegen! Jetzt haben wir Zeit und der Bewegungsdrang ist bei dem ganzen Homeoffice und -schooling besonders hoch. Und wenn es jetzt nicht läuft ist es doppelt doof. Wir haben jetzt auch noch jede Menge Zeit ganz doll nachzudenken, in den Körper zu fühlen, zu analysieren und Trübsal zu blasen. Aber genau diese Zeit macht es uns jetzt auch besonders schwer. Wir sind mit unserem eigenen Job und der Schule der Kinder mehr denn je gefordert, der Stress drück auf die Stimmung. Sorgen um liebe Mitmenschen, denen es gerade nicht gutgeht, schlaflose Nächte weil Existenznöte drücken, die Eltern, die weit weg leben und die man lange nicht gesehen hat… all das arbeitet in uns, vermindert die Leistungsfähigkeit und nimmt uns die Lust uns zu fordern.

 

Kleine Tipps für solche Phasen

  • Einfach machen: auch eine Trainingseinheit, die etwas kürzer oder langsamer ist als geplant, ist ein gutes Training.
  • Mach doch mal die Uhr aus und Dich frei von Distanz, Pace oder Herzfrequenz. Jetzt ist Zeit für den ein oder anderen Wohlfühllauf.
  • Auch mal ein Training schlabbern ist erlaubt. ????????
  • Ändere den Fokus: Streiche die neue Bestzeit aus Deinen Gedanken und setze Dir zum Ziel den Lauf zu genießen. Laufe Deine Lieblingsstrecke einfach einmal andersrum und überrasche dich selbst mit ganz neuen Eindrücken.
  • Verabrede Dich mal wieder mit Deinem Laufkumpel, lass die Uhr zu Hause und lauf einfach drauflos. Besinne Dich auf den eigentlichen Grund, aus dem Du mit der Lauferei begonnen hast.

 

Nimm den Druck raus und ich verspreche Dir, plötzlich wird es wieder leicht und locker laufen und Du wirst merken, dass auch diese Phase etwas Gutes hatte. ????????????

Laufen, Laufpause, läuftnicht, Lauftraining, lustlos, Motivation, Trainer, Training