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Eine halbe Stunde geht immer!

In der letzten Woche bekam ich eine Anfrage für ein Personal Training. Der Interessent schrieb mir: „Ich nehme mir für alles Zeit, nur nicht für mein Training. Und ich brauche jemanden, der mich dabei unterstützt das zu ändern.“

Diese Zeilen fand ich sehr wohltuend, da in diesem Fall das Problem schon richtig erkannt wurde.

Ich „nehme“ mir keine Zeit, statt ich „habe“ keine Zeit.

Was machen nun Menschen anders, die es trotz viel Arbeit regelmäßig schaffen sich zu bewegen und Sport zu treiben? Und ich habe da eine ganz bestimmte Erfahrung gemacht: Interessanterweise sind es die Klienten mit den vollsten Terminkalendern, bei denen die wenigsten Trainings abgesagt werden. Spannend, oder?

Sind dann also die Menschen, die das Gefühl haben keine Zeit zu haben, faul? Oder schieben sie diesen Grund einfach nur vor?

Ich bin absolut überzeugt davon, dass die Menschen, die unter Zeitmangel leiden, das genau so empfinden – sie haben keine Zeit für Sport und Bewegung, sie haben keine Zeit für sich selbst. Und stehen mit diesem Empfinden oftmals unter großem Druck, denn der Wille sich zu bewegen ist da, häufig sogar eine große Sehnsucht danach. Nur scheint es aus dieser Zwickmühle keinen Weg zu geben.

 

Und jetzt komme ich mit meiner absoluten Überzeugung: Eine halbe Stunde geht immer!

Und ja! Auch eine halbe Stunde Sport und Bewegung bringt eine ganze Menge. Und nochmal ja, ein bisschen Umstrukturieren gehört dazu, große Einschränkungen muss das nicht bedeuten. Und nein, Dir wird die Zeit dann nicht woanders fehlen, sondern ganz im Gegenteil, Du wirst dadurch deutlich leistungsfähiger werden.

 

Aber jetzt mal ganz konkret. Wie finde ich die Zeit für mehr Bewegung?

Mit meinen Klienten versuche ich mich schrittweise voran zu hangeln. Das Ganze lässt sich nicht in ein paar Minuten abhandeln und wir brüten dann gemeinsam schon mal eine ganze Weile über einer Strategie, wie der erwünschte Effekt auch nachhaltig erzielt werden kann. Manchmal beschreiten wir einen Weg, der sich dann als Sackgasse herausstellt. Dann geht es wieder einen Schritt zurück und wir nehmen einen erneuten Anlauf. Ganz gerade ist der Weg zum Ziel halt nicht immer.

 

Welche Überlegungen wir dabei anstellen und wie auch Du vorgehen könntest, das stelle ich Dir hier jetzt einmal dar.

 

Schritt 1:
Beginne an Deiner Einstellung zu arbeiten. Verstehe, dass die Zeit, die Du Dir nehmen möchtest wertvoll ist. Du triffst eine Verabredung mit Dir selbst und tust Dir, Deinem Körper und Deiner Seele etwas Gutes. Siehe es nicht als notwendiges Übel oder Zwang an, sondern als Chance zum Luftschnappen, Runterkommen, Gedanken sortieren, Deinem Körper zu mehr Gesundheit und weniger Stress zu verhelfen. Qualitytime im wuseligen Alltag.

 

Schritt 2:
Werde Dir darüber klar, dass Du Dir für alles, was Du an Deinem Tag machst Zeit nehmen musst. Das beinhaltet den Schlaf, die Arbeit, das Essen, Zeit für die Familie und eben auch Zeit für Dich, für Bewegung und Sport. Es ist spannend, dass wir uns für viele Dinge sehr bereitwillig Zeit nehmen, in dem Moment aber, in dem es um uns geht, tun wir uns dabei schwer. Es erscheint uns egoistisch und Du hast das Gefühl irgendetwas, das Dir wichtiger erscheint, zu vernachlässigen. Führe Dir nun aber einmal vor Augen: Du bist nur dann eine Bereicherung, wenn Du selbst fit und leistungsfähig bist. Und dafür ist ein gesunder Körper und ein wacher Geist unbedingte Voraussetzung!

Eine Frage, die Du Dir dabei stellen solltest: Schaffe ich es alleine, mich ein, zwei oder drei Mal in der Woche, für eine Stunde in den Mittelpunkt zu stellen, oder brauche ich dafür jemanden an meiner Seite, der mich bestärkt und unterstützt? Solltest Du Zweifel haben, dann suche Dir einen Coach oder einen Personal Trainer, der Dich mit freundlicher Hartnäckigkeit vom Sofa holt.

 

Schritt 3:

Finde und eliminiere Zeitfresser

Beobachte einmal für ein paar Tage genau, womit Du Deine Zeit verbringst. Vielleicht führst Du sogar einige Zeit ein Tagebuch. Finde heraus, wo Deine Zeitfresser lauern. Wie lange beschäftigst Du Dich mit Instagram, Facebook, Twitter und Co.? Wie viel Zeit verbringst Du vor dem Fernseher? Wie planvoll arbeitest Du und wie konzentriert gehst Du an Deine Aufgaben heran? Im Alltag und auch im Büro finden sich oftmals kleine fiese und sehr nichtsnutzige Zeitfresser, die Dir nicht nur wertvolle Minuten, sondern auch jede Menge Energie rauben. Diese gilt es aufzuspüren und ihnen den Kampf anzusagen.

 

Schritt 4:

Plane Bewegung in Deinen Alltag ein

Ich glaube kaum, dass Du noch nie den guten Rat gehört hast: „dann steh doch einfach eine Stunde eher auf und mache Sport!“ Für den ein oder anderen mag das eine hervorragende Lösung sein, und ich bin auch absolut der Meinung, dass man diesem Rat eine Chance geben sollte. Für andere ist das jedoch absolut keine Option. Sei es, dass der Biorhythmus da ganz andere Ideen hat (wie bei mir ????), oder, dass dann der absolut wichtige Schlaf deutlich zu kurz kommen würde.

Versuche aber Deinen Tag unter die Lupe zu nehmen und zu schauen, wie Du notwendige Dinge mit Sport verbinden kannst. Vielleicht bist Du tatsächlich morgens am leistungsfähigsten und hast die Chance auf der Arbeit zu duschen. Dann kannst Du überlegen, ob Du den Weg zur Arbeit ganz oder teilweise laufend absolvieren kannst. Oder Du fährst morgens mit Bus und Bahn zur Arbeit und läufst abends nach Hause. Da verbindest Du Deine Trainingseinheit ganz entspannt mit einem ohnehin notwendigen Weg. Auch die Mittagspause kann durchaus aktiv gestaltet werden. Mit einer Walking- oder Stabi-Einheit, oder auch einer Laufrunde, wenn eine Dusche vor Ort ist.

Natürlich brauchst Du hier ein bisschen mehr Zeit als normal, aber immer noch deutlich weniger, als wenn Du erst nach Hause fährst und Dich dann nochmal auf den Weg machst. Ganz nebenbei hat der innere Schweinhund dann viel weniger Zeit sich gute Argumente auszudenken.

 

Schritt 5:

Mache einen Termin mit Dir selbst

Das ist aus meiner Sicht der am leichtesten umzusetzende, wichtigste und auch erfolgversprechendste Schritt. Alle meine sehr beschäftigten Klienten machen genau dieses: sie schreiben die Zeit, die sie für Sport investieren möchten, fest in ihre Terminkalender. Und zwar weit im Voraus, lange geplant und nicht irgendwo dazwischen gequetscht als lockere Option. Dieser Termin ist fix und nicht verhandelbar. Wenn Du Dich hiermit erst noch schwertust, dann suche Dir tatsächlich einen Personal Trainer, der Dich entweder abholt oder zumindest erwartet. So gibt es keine Diskussion, der Termin wird wahrgenommen.

 

Schritt 6:

Die geeignete Sportart

Wenn Du nur wenig Zeit für Dein Training hast, dann suche Dir Sportarten, die Du mit wenig Aufwand und möglichst jederzeit durchführen kannst. Wenn Du erst eine halbe Stunde ins Studio oder Schwimmbad fahren musst, um Dich dann eine Stunde zu bewegen, um dann wieder den Rückweg anzutreten, dann setzt Du Dir schon eine ziemlich hohe Hürde.

Eine Walking- oder Joggingrunde kostet Dich deutlich weniger Zeit und kann überall stattfinden. Gleiches gilt für ein Kraft- oder Stabitraining, das Du zu Hause durchführen kannst.

 

Schritt 7:

Lass es in Ruhe angehen

Setze Dir nicht direkt hohe Ziele, wenn Du mit dem Training beginnst. Trainiere nach dem Motto „Eine halbe Stunde geht immer und ist deutlich besser als nichts“. Komme erstmal entspannt in Bewegung, finde Spaß an der Zeit mit Dir selbst, finde in eine Routine und lasse die Bewegung selbstverständlich werden. Ausweiten kannst Du das alles jederzeit. Der Anfang ist meistens schwer, wenn Du dann erstmal Gefallen daran gefunden hast, dann läuft es immer besser und nach und nach ganz von alleine.

 

Zeit ist kostbar und jeder von uns hat täglich 24 Stunden davon. Das ist eine ganze Menge und Zeitmangel empfinden wir nur dann, wenn wie die uns zur Verfügung stehende Zeit ausschließlich mit Dingen füllen, die uns fordern. Eine halbe Stunde Zeit für Dich selbst geht immer! Manchmal muss man nur einmal ein bisschen die Augen öffnen und genau hinschauen, wo sie sich versteckt, oder wer sich da gerade vorgedrängelt hat. Und glaube mir, schon dieses Zurücklehnen und genau hinschauen tut gut und lohnt sich in jedem Fall.

Brauchst Du dafür Unterstützung? Dann setze Dich gerne mit mir in Verbindung, vier Augen sehen manchmal mehr als zwei und ein Blick aus der Distanz ist manchmal Gold wert.

 

 

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Laufen, Sport, Training, Zeitmangel